Fabian Bekelaer – Ex Biathlet und zukünftiger Masterstudent

201607_fabian_bekaelerIch wollte keine Ausbildung machen, die ich später nicht brauche. Mit diesem Motto entschied sich Fabian Bekelaer für einen nicht ganz typischen Weg als Leistungssportler.
Doch von Anfang an: Fabian, geb. 01.06.1990, Mitglied im SV Bayerisch Eisenstein startete, wie so viele, seine Biathlonkarriere nach bestandenen Abitur 2009 im Gymnasium Zwiesel, als Soldat auf Zeit im Skizug der Bundeswehr. Nachdem der Start in die Profikarriere, schon damals von Auf und Ab’s geprägt war, entschied sich Fabian bereits 2011 für ein zweites Standbein neben dem Leistungssport. Obwohl ihm die Aufnahme in den B-Kader des Deutschen Skiverbandes, der Titelgewinn bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren und Top 10 Platzierungen im IBU Cup gelangen, wollte er sich nicht nur auf eine Karriere im Biathlonsport verlassen.
Zu seinem Plan B gehörte ein Betriebswirtschafstudium an der Hochschule für angewandtes Management in Erding, ausgerichtet als Vollzeitstudium. Die Hochschule bietet ein semi-virtuelles Studienkonzept, d.h. die Freiheit und Flexibilität eines internetgestützten Fernstudiums, kombiniert mit den Kontakt- und Vertiefungsmöglichkeiten eines Präsenzstudiums. Zwischen den Präsenzphasen stehen internetgestützte Lernplattformen, um online studieren zu können, zur Verfügung.

Wir haben Fabian gebeten uns ein wenig über seine Erfahrungen zu berichten, was er gerne getan hat.

 

Zunächst mal vielen Dank, dass Du dich für den Dualen Karriere Kompass als Interviewpartner zur Verfügung stellst. Als erstes interessiert uns natürlich, ob es schwierig für dich war Studium und Leistungssport miteinander zu verbinden?

Im Großen und Ganzen nicht, aber es gehört schon eine Portion Disziplin und Fleiß dazu. Ich habe meine Schwerpunkte in die Sommersemester gelegt und dafür im Winter weniger gemacht. Wobei ich im Nachhinein sagen kann, dass im Winter mehr möglich gewesen wäre. Denn dadurch habe ich mir im Sommer oft selbst unnötigen Stress gemacht, weil nach körperlich harten Einheiten es schon manchmal sehr schwierig war, sich danach noch hinzusetzen und mit dem Kopf zu arbeiten.

 

Glaubst Du, dass Dir sportliche Nachteile entstanden sind, weil Du parallel an einem zweiten Standbein gearbeitet hast.

Nein, sicherlich nicht. Ich würde aber jetzt darauf achten, meine sportlichen Ziele nicht nur von Jahr zu Jahr zu fixieren, sondern diese längerfristig auf 3-4 Jahre ausrichten. Aber mein Studium hat keinen Einfluss darauf genommen. Es war für mich genau richtig und ich brauchte diese „Ablenkung“ und Herausforderung.
Fällt einen der Entschluss leichter aufzuhören, wenn man einen vernünftigen Plan B hat?

Eine sportliche Karriere zu beenden ist immer ein Einschnitt, aber ich freue mich jetzt sehr auf die Zeit als Student und auf neue Herausforderungen und natürlich bin ich sehr froh, dass es jetzt direkt mit einem neuen Lebensabschnitt weitergehen kann.
Neuer Lebensabschnitt heißt für dich Masterstudium. Gibt es dazu schon konkrete Pläne?

Im Moment habe ich mich bei mehreren Hochschulen beworben und jetzt heißt es abwarten und die richtige herausfinden. Ich habe ein paar Absagen, aber auch Zusagen erhalten und werde mich jetzt bald entscheiden, wo es hingeht. Ich freue mich auch, dass der BSV mich am Ende meiner sportlichen Karriere dabei noch einmal unterstützt.

 

Was möchtest Du an dieser Stelle unseren jungen Sportlern mit auf den Weg geben?

Ich finde es super, dass es mit dem Dualen Karriere Kompass jetzt eine Institution gibt, die mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn es um das Thema Sport und Job geht. Es gibt so viele nützliche und interessante Informationen, die man oft gar nicht mitbekommt. Ich denke es ist wichtig, sich frühzeitig damit auseinanderzusetzen, um dann seine Ziele in beide Richtungen zu verfolgen. Ich bin meinem Motto treu geblieben, „dass ich keine Ausbildung mache, die ich später nicht brauchen kann.“ Deshalb habe ich mir von Anfang an Gedanken darüber gemacht, wie ich den Leistungssport mit einer akademischen Ausbildung verbinden kann, und mit der Bundeswehr hatte ich hier den idealen Partner an meiner Seite. Vielleicht gelingt es, dass mehr Sportler sich für diese zusätzliche Alternative interessieren und ebenfalls einen Weg Richtung Studium einschlagen.
Vielen Dank Fabian für das Gespräch. Wir wünschen Dir alles Gute und viel Erfolg bei deinem Masterstudium … und wer weiß, vielleicht finden wir dich im Sport wieder an einer anderen Stelle.

Alexandra Grießenböck – Juli 2016

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