Fast ein halbes Jahr mussten die bayerischen Biathleten auf Wettkämpfe verzichten. Letztes Wochenende sind sie bei den Deutschen Meisterschaften in Altenberg (Sachsen) erstmals wieder an den Start gegangen. Unter Einhaltung der gebotenen Hygienevorschriften säumten rund 1500 Zuschauer, mehr waren nicht erlaubt, die Rennstrecke und feuerten ihre Idole begeistert an.
Ein hervorragender Start ins Wettkampfwochenende gelang dem Ruhpoldiger Johannes Donhauser. Mit 20 Treffern und 27,4 Sekunden Vorsprung holte er sich am Freitag den Titel des Deutschen Meisters im Einzel über 15 Kilometer. Ebenfalls fehlerlos im Schießen sicherte sich Dominic Schmuck vom SC Schleching den 2. Platz hinter seinem Freund und Trainingspartner. Rang drei ging an Roman Rees.
Die bayerischen Damen verpassten am Freitag noch einen Platz auf dem Podest, konnten aber mit Stefanie Scherer, Anna Weidel, Franziska Preuß und Sophia Schneider auf den Plätzen 5, 6, 7 und 8 insgesamt vier Athletinnen in den Top 10 platzieren.
Für die größte Überraschung der Deutschen Meisterschaften sorgte Dominic Schmuck vom SC Schleching der sich am Samstag im Sprint zum Titelträger krönte und so seine starke Form an diesem Wochenende bestätigte. „Ich bin natürlich sehr zufrieden, ich konnte meine Leistungen aus dem Training jetzt auch im Wettkampf umsetzen“, sagt er zu seinem Abschneiden bei den Meisterschaften und fügt hinzu: „Das Umsetzen ist ja nicht immer so leicht, Training ist Training und Rennen ist Rennen.“
Hinter Denise Herrmann wurde bei den Damen die 22-jährige Sophia Schneider (SV Oberteisendorf) Vizemeisterin, die nach dem Rennen „einfach nur happy“ war. „Es ist eigentlich unglaublich, und wenn mir das davor wer gesagt hätte, hätte ich es sofort unterschrieben. Das Laufen hat sich gut angefühlt und mit liegend einem Fehler war ich zufrieden, nachdem ich mich im Training liegend immer schwer getan habe. Stehend nochmal der Nuller, da merkt man schon, da geht was. Da macht die letzte Runde sogar noch Spaß“, so Sophia Schneider nach der Siegerehrung.
Franziska Preuß blieb liegend fehlerfrei und im stehenden Anschlag räumte sie gewohnt schnell die ersten drei Scheiben ab, verfehlte die nächste und nahm sich für den letzten Treffer entsprechend Zeit. Mit kräftigen Stockschüben passierte sie die Strafrunde und kam mit 17,3 Sek. Vorsprung auf dem Bronzerang ins Ziel und sicherte sich damit den 3. Platz.
Bester bayerischer Athlet in der Verfolgung wurde am Sonntag unter schwierigen, weil windigen Bedingungen Matthias Dorfer vom SV Marzoll auf Rang 5. Mit Niklas Homberg (SK Berchtesgaden) und dem von Startplatz 1 ins Rennen gegangene Dominic Schmuck platzierten sich noch zwei weitere bayerische Athleten auf den Plätzen 9 und 10 in den Top 10.
Besser lief es hingegen für Franziska Preuß, die ein spannendes Duell mit Janina Hettich auf der Schlussrunde für sich entscheiden könnte und auf Platz 2 hinter Denise Hermann ins Ziel kam. Anna Weidel, Stefanie Scherer und Sophia Schneider platzierten sich auf den Rängen 5, 8, und 9 ebenfalls unter den besten 10 deutschen Biathletinnen.